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Behandlung eines Platzbauches mit Stuhlfistel in ambulanter Umgebung

Im Februar 2007 wurde ich gebeten, eine Wundversorgung zu begutachten. Der Patient wurde zu diesem Zeitpunkt 3x tgl. von einem Pflegedienst versorgt. Verordnung häuslicher Krankenpflege: Verbandwechsel mit Spülen von Fisteln 3x täglich. Dies fand seit gut zwei Monaten statt und die Krankenkasse/MDK wollte wissen, ob dies so sein muss. Der behandelnde Hausarzt (Internist, Schwerpunkt Diabetologie) wollte dies auch wissen und bat um Vermittlung eines „Wundmanagers“

bei Aufnahme im Februar 2007 Das Bild entstand bei Aufnahme in den Räumen der Praxis.

Versorgung: 3x am Tag kam der Pflegedienst, reinigte die Wunde mittels H2O und deckte das Ganze mit    Saugkompressen ab.

Versuche, die Wunde ausschließlich mit konvexen Stomasystemen/moderner Wundversorgung so zu versorgen, dass der Patient wieder an Lebensqualität Gewinnt mussten scheitern. Auf Granulationsgewebe haftet nichts!

Der Stuhl ist aggressiv, so konnte sich kein Epithelgewebe bilden.

Der Patient war „froh“, die Operation „überlebt“ zu haben, und wollte lieber mit der Stuhlfistel leben und lehnte daher eine Operation ab.

Nach Rücksprache mit meinen Kollegen von der Uni Göttingen, beantragte ich in Abstimmung mit dem Hausarzt die V.A.C. – Therapie und wir erhielten die Genehmigung über insgesamt 9 Monate. In dieser Zeit stellten wir den Patienten einmal in der MHH vor, die unsere Vorgehensweise als alternativlos (zur Operation) bestätigte.

Die Zusammenarbeit mit AOK/MDK – Hausarzt – Pflegedienst – Patient/Angehörige muss als vorbildlich bezeichnet werden.

Antrag/Dokumentation für die V.A.C. Therapie

Die Lage der Fistel (unterhalb des Sternums) muss als sehr ungünstig bezeichnet werden. Das einfache Heben und Senken des Brustkorbes durch die Atmung stellte die V.A.C. schon vor Probleme, welche durch Husten natürlich verstärkt wurden. Auch die Rastringgröße/Außenmaß darf als gerade noch so (Unterfütterung notwendig) betrachtet werden. Der Thorax setzt hier Grenzen.

Dieses Bild und die nachfolgenden Bildern sollen hier einen Eindruck in die Problematik geben.

Eine Fistel dieser Art kann man natürlich nicht zur Abheilung bringen. Nach 9 Monaten V.A.C. Therapie hatte sich genügend Epithelgewebe gebildet, um nun mit einer konvexen Stomaversorgung die Fistel und übriges mit Hydrokolloid/Hydrofiber (Tasche) versorgen zu können. Dabei konnten wir es schaffen, die Angehörige so weit anzulernen, dass sie die Versorgung übernehmen konnte. Ein weiterer Gewinn an Lebensqualität.

Aktuell: Die Versorgung „hält“ gut einen Tag und der Patient kann am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Im Übrigen hatte er zu keiner Zeit nach Entlassung aus dem Krankenhaus Schmerzen.

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Aktuelle Wundsituation.