Im letzten Jahr berichtete ich über einen Patienten, der durch fehlendes Gefühl in den Füßen (Polyneuropathie) ein Druckgeschwür unterhalb des Fußes ausgebildet hatte. (Siehe Bericht: “Wenn der Schuh nicht mehr drückt)
Der Defekt war schnell abgeheilt. Er hatte eine Diabetischen Schuh mit Diabetischer adaptierter Weichbettung verordnet bekommen. Nach Erhalt hatte er sich noch einmal im Oktober vorgestellt. Der Arzt sah bei der Kontrolle der Füße eine starke Keratosenbildung (Hornhaut) erneut an der Stelle, wo der Defekt gewesen war. Der Patient erklärte, dass er zu Hause “bequeme” Hausschuhe trüge. Daraufhin wurden Ihm ein paar Hausschuhe wie bereits oben erwähnt verordnet. Der Patient erklärte weiter, alles weitere mit bzw. bei seinem Hausarzt zu klären und sah keine Notwendigkeit weiter eine Diabetologische Schwerpunktpraxis mit Fußambulanz aufsuchen zu müssen.
Dies änderte sich nun – leider! Mit Überweisungsschein vom Hausarzt stellte er sich bei uns wieder vor. Der Defekt genau an der selben Stelle, imposanter. Der Defekt bestand schon seit Dezember 2012. Patient und Hausarzt glaubten anfangs, wenn man die gleichen Verbandstoffe nutzt, wird es wohl schnell abheilen. Einen Vorfußentlastungsschuh trug er nicht (besaß er aber noch). “Ich habe doch meinen Diabetischen Schuh an, Herr Schuster” erklärte er mir. “Die Hausschuhe habe ich auch mit.” Wir schauten uns diese an und stellten fest, Sie waren von äußerst schlechter Qualität. Nicht zu vergleichen mit seinem Strassenschuh. Eine Kontrolle in der Ambulanz hätte hier schnell die notwendigen Schritte, nämlich die Änderungen des Fußbettes der Einlage des Hausschuhes gebracht. Der Defekt hätte vermieden werden können. Schade, nun geht es von vorn los.